Das Energielabel

Jede Wasch­maschine welche heutzutage verkauft wird, muss mit einem Energiee­tikett versehen sein. Dieses informiert auf einen Blick über die wichtigsten tech­nischen Daten vor allem aber gibt es Aufschluss darüber wie hoch der Energieverbrauch in kWh pro Jahr mit einer normierten Nutzung ist.

Die Entstehung des Energielabels

Das Energielabel existiert nun bereits seit einigen Jahren und ist europaweit einheitlich. Anhand des Etiketts können Käufer die jähr­lichen Verbrauchs­werte für Strom und Wasser ablesen und sich vor einem Kauf so umfangreich informieren wie Effizient ein Gerät ist und welche bessere Effizienz sie für mehr Geld „erkaufen“ können – neben den weiteren Features einer Waschmaschine.

Seit dem 1. Januar 2015 gilt eine gesetzliche Verpflichtung damit auch Online Shops Waschmaschinen mit einem Energielabel darstellen. Seit Ende 2013 dürfen keine Maschinen mehr mit B oder schlechter verkauft werden. Daher existieren nur noch die Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++ oder A+++ -x%. Neben der Energieeffizienzklasse, wird auch die Schleuderleistung von A bis G ausgewiesen.

Wie wird bewertet?

Die Verordnungen der EU geben Norm­prüfungen und Rechenformeln vor. Daher gilt bei allen Versuchen sog. Normverbräuche anzugeben: wie viel eine Wasch­maschine im Alltag tatsäch­lich verbraucht, hängt von ihrer Nutzung ab. Haben sie zwei kleine Kinder und die Maschine läuft quasi ununterbrochen, werden sie natürlich einen höheren Verbrauch haben als auf den Labeln angegeben. Sind sie jedoch Single und waschen nur ein bis zweimal im Monat, werden sie weniger verbrauchen. Auch der Einsatz des ECO Modus in Kombination mit den zahlreichen Waschprogrammen heutiger Maschinen hat einen entscheidenden Einfluss auf Strom- und Wasserverbrauch.

Das Label leitet sich aus dem durchschnittlichen Strom- und Wasserverbrauch bei 220 Standard Wäschen im Jahr ab. Neben den ständigen technischen Optimierungen der heutigen High Tech Waschmaschinen, erzielen die Hersteller den geringen Energieverbrauch auch durch längere Waschvorgänge und größere Trommeln. Sie fragen sich nun sicherlich wieso ein längerer Waschvorgang zu weniger Verbrauch führen kann – schließlich läuft die Maschine länger. Das ist zwar richtig, allerdings wird im ECO Modus das Wasser weniger erwärmt. Die Waschleistung wird vielmehr dadurch erzielt, dass die Wäsche länger eingeweicht wird. Moderne Waschmittel erledigen den chemischen Reinigungsprozess. Zwei Nachteile haben ECO Programm jedoch: die Programmdauer erhöht sich teilweise deutlich. Eine 60 Grad Eco Maschine benötigt beispielweise über 4 Stunden. Zweiter Nachteil: Keime und Bakterien werden trotz des offensichtlichen 60 Grad Waschganges nur bedingt abgetötet da die Maschine im ECO Modus lediglich mit angezogener Handbremse sprich deutlich niedrigerer Temperatur wäscht (Häufig nur zwischen 27 und 40 Grad). Für normale Hemden, Pullover oder Jeans benötigen sie natürlich nicht die gleiche intensive und erhitzte Wäsche wie bspw. für Bettwäsche oder Unterwäsche. Eine größere Trommel führt zudem dazu, dass im Verhältnis zur eingesetzten Energie mehr Wäsche gewaschen werden kann. Da das Label sich immer auf Leistung zur Wäschemenge bezieht ist dies ein Vorteil. Der Vorteil kann aber auch zum Nachteil werden, wenn sie in einem Zweipersonenhaushalt die Maschine stets nur halb beladen. Dadurch wird der Energieverbrauch sogar höher sein, da die gleiche Wassermenge und Energieleistung notwendig ist, jedoch statt bspw. 8kg nur 4kg gewaschen werden. Achten sie daher beim Kauf auf jeden Fall auf die richtige Größe der Maschine für ihren individuellen Bedarf.

Letztendlich bringt die Kombination aus geringeren Temperaturen, längeren Laufzeiten und besseren Waschmitteln ein deutlich besseres Energieergebnis: unsere Testkandidaten verbrauchen bei voller Beladung im 40°C Buntwäscheprogramm nur noch ca. 55-80 Liter Wasser und etwa 0,7-1,0 kWh Energie. Bei alten Geräten wurden etwa 100 Liter und ca. doppelt soviel Energie verbraucht.

Umweltverträglichkeit

Je weniger eine Wasser und Strom sie beim Waschgang verbrauchen, desto mehr freut sich natürlich auch unsere Umwelt. Achten sie daher beim Waschen auf eine zielgerichtete Programmwahl. Den ECO Modus können sie auf jeden Fall nutzen jedoch darauf achten für hygienischere Wäscheanforderungen auch einmal die „echten“ 60 Grad ohne den ECO Modus einzusetzen.

Kostenersparnis

Die Strom- und Wasserpreise steigen seit Jahren stetig. Hohe Verbraucher im Haushalt sind neben alten Fernsehgeräten die klassischen Elektrogroßgeräte in Küche sowie Waschmaschine und Trockner. Im Lichtbereich haben mittlerweile LEDs Einzug gehalten und sind zu erschwinglichen Preisen und allen Formen erhältlich. Auch bei Waschmaschinen können sie erheblich sparen wenn sie ein effizienteres Modell wählen. Ob die höheren Kosten einer effizienteren Maschine schließlich den Aufpreis rechtfertigen, hängt sehr stark von ihrem Waschverhalten und der Waschfrequenz ab.

Anhand ihres kWh-Strompreises können sie dies auch mit einem abgeschätzten Verbrauchsverhalten selbst relativ schnell berechnen.

Die 60 Grad Mogelpackung

Vorsicht ist bei den 60 Grad Eco Modi geboten: die Maschinen waschen hier lediglich mit 27 bis 42 Grad. Unterwäsche oder von Keimen befallene Wäsche sollten sie daher im 60 Grad Programm ohne den Eco Modus waschen und an dieser Stelle die Reinheit vor die letzten 2% Effizienz stellen. Beim Autofahren fahren sie schließlich auch nicht immer mit 50 km/h im 5ten Gang.

Die Lautstärkeangabe

Das Energielabel gibt zudem den Lärmpegel beim Schleudern und Waschen in Dezibel an. Gemessen wird im Standard-Waschprogramm 60 Grad Baumwolle bei voller Beladung. Wenn ihr Gerät in der Wohnung statt im Keller steht und sie sich und ihrem Nachbarn einen Gefallen tun möchten, sollten sie auf jeden Fall auf einen geringen Dezibel Wert achten. Leise Maschinen haben beim Waschen einen Wert unter 50 db und beim Schleudern von ca. 70 db.

Die Schleuderwirkungsklasse

Haben sie ihre Wäsche schon einmal bei nur 800 Umdrehungen aus der Maschine genommen? Sicherlich nicht ansonsten würden sie die komplette Wohnung einnässen. Die Schleuderwirkungsklasse gibt an wie viel Restfeuchtigkeit in der Wäsche bleibt. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn sie ihre Wäsche nach dem Waschvorgang in den Trockner geben. Je „trockener“ die Wäsche bereits in der Waschmaschine ist, desto weniger Energie und auch Zeit wird ihre Trockner benötigen. Ein guter Wert beginnt bei B. Die Wäsche hat dann noch ungefähr 50% Restfeuchte. Sehr gute Maschinen mit einer Restfeuchte von weniger als 45 Prozent verdienen sich sogar die Effizienzklasse A.

Die maximale Füllmenge

Die meisten Waschmaschinen besitzen Füllmengen zwischen sechs und acht Kilogramm. Je nachdem, ob Sie in einem Single- oder Familienhaushalt wohnen, sollten Sie darauf achten welche Kapazität sie wählen. Eine möglichst große Maschine als Single zu kaufen, wird eher Nachteilig sein. Es existieren bereits innovative Geräte mit Gewichtserkennung die im Display die maximale Wäschemenge des gewählten Programmes zeigen und wie viel Wäsche sie hingegen tatsächlich eingeladen haben.